Sie befinden sich im kleinen Wortladen des Sprachbloggeurs. Klein aber längst ein Geheimtipp. Man nimmt die Reise in diesen abgelegenen Vorort der Stadt WehWehWeh gerne auf sich. Beim Sprachbloggeur kann man nie wissen, was es zu finden gibt. Denn hier biete ich ein buntes Allerlei. Es hängen zwar noch immer keine Bilder in meinem Laden. Brauche ich sie aber? Vielleicht später mal. Meine Archive aus früherer Zeit habe ich übrigens schon längst "importiert". Nur: Ich weiß nicht, wie ich sie sichtbar mache. HTML spreche ich noch immer viel zu stumperhaft. Vielleicht lerne ich diese Sprache noch. Seien Sie herzlich gegrüßt, lieber Gast: Be it ever so humble, there's no place like home. Ihr Sprachbloggeur, PJ Blumenthal: DEM WORT AUF DER SPUR

Drifting in Paradies

Wir befinden uns im Paradies… Sie wissen schon: in meinem Lieblingsobstundgemüseladen…

Frau M.: Hier, ich schenke Ihnen die Avocados.

Sprachbloggeur: Wieso das? Die schauen prima aus. Frau M., manchmal hab ich das Gefühl, Sie verwöhnen mich.

Frau M.: Nein, darum geht es nicht. Sie sehen es vielleicht nicht, aber, wie soll ich’s sagen, diese Avocados haben einen Hohlraum unter der Haut, und an der Stelle sind sie wahrscheinlich eingedrückt.

Vielen Dank für die Nachfrage. Ich möchte aber nicht mehr Bundespräsident sein…

Der Brief, den ich neulich aus Berlin erhalten habe, hat mich sehr überrascht.

Man hat sich bei mir erkundigt, ob ich Interesse habe, Bundespräsident zu werden. Leider hab ich vergessen, wer den Brief unterzeichnet hat. War irgendein hohes Tier.

Okay. Ich gebe zu. Natürlich war ich geschmeichelt, dass man an mich gedacht hat.

Twitter und Co. (oder wie man ganz schnell eine Welt zerstört)

Womöglich ist Ihnen der Name Justine Sacco ebenso wenig bekannt wie mir der Fall war. Ich bin ganz zufällig in einem Artikel des Journalisten Matthias Matussek in der Weltwoche auf ihn gestoßen. Matussek selbst hat wohl den Fall Justine Sacco in einem Buch des amerikanischen Autors Jon Ronson aufgegriffen.

Finden Sie es auch faszinierend, wie ein Ereignis von jemandem aufgegriffen wird, und wie ein Anderer das Aufgegriffene entdeckt und weiterleitet an den Nächsten…usw.?

Die letzten Tage der Paketdienstmode

Klingel Klingel.

„Ja, hallo?“

„Post.“

„Post? Es ist halb sieben. Es gibt keine Post um halbsieben.“

„Paket fur Nachbar.“

„Für wen?“

„Fur Ss’mitt.“

Okay, Frau Schmidt ist in der Tat sehr nett, und irgendwie bin ich in unserem Haus, wenn die Zusteller (notabene: Mehrzahl) läuten, doch die Paketdienststelle geworden. Schriftsteller zu sein hat eine Allüre wie unvermittelbarer Langzeitarbeitsloser. Also bin ich auch diesmal weich geworden…

Halbe und ganze Dinge

Unfair. Ich verbringe ein halbes Leben in der Fremdsprache, und trotzdem stoße ich auf ganz einfache deutsche Vokabel, die mir total fremd sind. Vielleicht erleben Biologen das gleiche, wenn sie während eines Madagaskarbesuchs auf eine Eidechse treffen, von der man bisher keine Ahnung hatte, dass es sie überhaupt gibt.

In meinem Fall geht es um das Wort „halbscharig“. Sie kennen es ganz bestimmt. Ich nicht.

Ich habe es erst in der Münchener Abendzeitung entdeckt - in einer kurzen Notiz zum Thema „Schrottrad-Aktion“.

Warum ich kein Astrologe bin

Ich war einmal Astrologe - damals in Santa Barbara, Kalifornien, einer Stadt, in der die Wahrsagerei (wozu auch die Astrologie zählte) gesetzlich untersagt war.

Ich war ein richtiger Astrologe. Das heißt: Ich bediente mich dicker Wälzer mit komplizierten mathematischen Tabellen, um Horoskope zu errechnen.

Es war vor der Zeit des PCs (Personal Computers und Political Correctness). Ich verwendete sogar Logarithmen, um die Lage eines Sterns bzw. eines Planeten genau festzustellen.

Ein „völkisch“, ein „verführerisch“

Meine Frau teilte mir neulich mit, dass Frauke Petry den Begriff „völkisch“ rehabilitieren wollte, also ihn positiv besetzen.

Meine Frau war entsetzt darüber. Ich nicht. Schöne Idee, hab ich gedacht. Jedes Wort kann man positiv besetzen. Oder?

Der Faden des Gesprächs

Wir befinden uns im Paradies. Ja, treue Leser, ich meine damit, wie gewohnt, meinen Lieblingsobstundgemüseladen.

Ich: Verstehen Sie mich nicht falsch, Frau M., Ihre Tomaten sind köstlich. Doch, meine Frau und ich waren letzte Woche bei Freunden nahe Pforzheim und bekamen dort Tomaten frisch von deren Garten. Wenn ich ehrlich sprechen darf: Sie waren noch himmlischer als die im Paradies.

Mein Freund der Alzheimer Kranke

Lange hatte ich nicht gewusst, dass mein Nachbar, Herr S. an Alzheimer litt. Wir haben uns stets bestens unterhalten. Er hat mir endlose Geschichten aus seiner Jugend und aus dem Krieg erzählt, hat seinen Vater, zu dem er ein ambivalentes Verhältnis hatte, gekonnt porträtiert, hat mir unterhaltsame Ereignisse aus seinem Geschäftsleben und über die skurrilen Figuren, mit denen er damals zu tun hatte, erzählt. Er war nämlich Rechtsanwalt in Ruhestand.

Kann sein, dass er manchmal eine Geschichte wiederholte, aber so what. Das tu ich auch, wenn mir etwas besonders gefällt.

Die Menschheit und ihre Menschlichkeit

Leser des Sprachbloggeurs bekommen heute einen Exklusivbericht, da das vorgesehene Thema sonst niemand anpackt. Leider.

Es geht um die vielen Geschichten der letzten Monate über diverse „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“.

Wahrlich keine Mangelware momentan. Mal ISIS, mal Assad, mal Boko Haram….Hab ich etwas vergessen? Ganz bestimmt.

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