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Exklusiv: Unterhaltungen mit Marsmenschen – eine Einleitung

Vielleicht haben Sie die Nachricht schon gehört. Ich meine von dem Stein, der jüngst dem Mars-Rover „Opportunity“ über den Weg gelaufen ist.

Plötzlich war er da. Wie aus dem nichts erschienen. Einfach da, an einem Fleck Mars-Boden, der bereits zwölf Tage zuvor vom Rover befahren worden war, ohne dass vorher ein Stein zu sehen war.

Der Stein sei „mit nichts, was wir bisher gesehen haben, zu vergleichen“, beteuerte ein Sprecher der Nasa.

„Wir erblickten diesen Stein“, so Steve Squyres, einer der leitenden Wissenschaftler des Mars-Projekts. „An den Rändern erschien er weißlich auch in der Mitte. In einer dunklen Vertiefung im Mittelpunkt war die Farbe dunkelrot – wie ein Krapfen.“

Die Nasa behauptet, der Stein bestehe aus Schwefel, Magnesium und außerordentlich vielem Mangan. Was aber keiner zu wissen scheint: wieso er da ist. War hier in den letzten Tagen ein Meteorit eingeschlagen? Wurde er von einer unter Druck stehenden Bodenhöhle hoch geschleudert? Wurde er von einem Rad des Rovers in Bewegung gesetzt? So lauten die gängigsten Theorien.

Ich kenne aber eine andere Erklärung für dieses Phänomen: Dieser „Krapfen“ ist das, was gemeinhin als „Marsmensch“ genannt wird.
Nein, keine Fantasie meinerseits. Ich habe diese Info aus besten Quellen.

Und kein Einzelfall dieser „Krapfen“. Es gibt sie auf dem Mars wie Sand am Meer – und es sind im Übrigen sehr intelligente Lebewesen. Doch warum haben sie sich gerade jetzt erst blicken lassen? Mit Sicherheit haben sie ihre Gründe. Darüber aber möchte ich noch nicht spekulieren.

Mein Interesse an diesen Kreaturen, vulgo „Marsmenschen“, gilt lediglich der Sprache. Denn sie sind in der Tat der Sprache mächtig. Der Clou aber: Ihre „Sprache“ ist, wie ich neulich erfahren habe, für unsere Vorstellungen ebenso gewohnheitsbedürftig wie ihre steinige Gestalt. Genauer gesagt: Ihre ist eine Gedankensprache.

Wer jemals einen Gedanken gefasst hat, weiß, wovon ich rede: keine Nomen, Verben usw. sondern lediglich durch Willen bewegte Bilder.

Machen wir die Probe aufs Exempel: Übersetzen Sie selbst in die Gedankensprache folgende Sätze: 1.) „Ich will das erst sehen, bevor ich es glaube.” 2.) „Wenn der Mond hinter dem Horizont verschwindet, sieht man noch mehr Sterne.“

Verstehen Sie, wie ich‘s meine? Beide Sätze werden, wenn man sie in die Gedankensprache übersetzt, zu durch den Willen bewegten Bilderkomplexen. „Wörter“ im üblichen Sinn findet man in dieser Sprache nicht. Es gibt also für die Gedankensprache keine Wörterbücher.

Solche Bilderkomplexen sind die Grundlage für jede Verständigung mit anderen Wesen, die für diese Sprache empfangsbereit sind.

Auch wir Irdischen machen mitunter diese Erfahrung. Sicherlich haben Sie selbst das erlebt, was man unter „Gedankenübertragung“ versteht. Aber anders als die Marsmenschen wissen wir selten, wer der Urheber des Gedankens war: ich oder der andere. Manchmal fragen wir, ob wir beide zeitgleich das Gleiche gedacht haben.

Für „Marsmenschen“ besteht diese Unsicherheit nicht. Die Gedankenübertragung ist die einzige Sprache, die sie verstehen.

Ist Mars der Reise wert? Wenn Sie sich gern mit Steinen unterhalten, dann ja.

Schon jetzt versucht die NSA, Google und vielleicht, wie ich erfahren habe, auch Facebook dieses Verfahren zu patentieren…

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